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Belastungs-EKG in Köln

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Das Belastungs-EKG: Vorbereitung und Nachsorge

Ein Belastungs-EKG wird von Mediziner*innen zur kardiologischen Diagnostik verschiedener Erkrankungen angeordnet und durchgeführt. Dabei werden Herzfrequenz, -Rhythmus, Blutdruckverhalten und EKG-Kurvenverlauf während körperlicher Belastung aufgezeichnet. Die Aufzeichnungen werden im Anschluss von unseren Kardiolog*innen ausgewertet. In diesem Artikel erfahren Sie, wie genau ein Belastungs-EKG abläuft, und wann die diagnostische Maßnahme angewandt wird.

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Ein Belastungs-EKG steht an: So bereiten Sie sich richtig vor

Bei einem Belastungs-EKG werden die gleichen Elektroden auf der Haut angebracht, die auch bei einem Ruhe-Elektrokardiogramm zum Einsatz kommen. In der Regel handelt es sich dabei um ein 12-Kanal-EKG, das die Herzströme anhand von zehn Ableitungen misst. Die Elektroden werden hierfür am Oberkörper angebracht. Wir verwenden hierzu eine Sauganlage. Da die Untersuchung mit stetig steigender körperlicher Belastung einhergeht, empfiehlt es sich, auf entsprechende Kleidung zu achten.

 

Was zieht man bei einem Belastungs-EKG an?

Im Allgemeinen eignet sich bequeme Sportkleidung für die Untersuchung, die nicht zu eng anliegt. Da die Belastung auf einem Fahrrad-Ergometer getestet wird, ist festes Schuhwerk zur eigenen Sicherheit obligatorisch.
Patient*innen sollten bei der Auswahl ihrer Kleidung darauf achten, dass die Stellen, an denen die Elektroden angebracht werden, gut erreichbar sind. Zur besseren Veranschaulichung sehen Sie hier, wo sich genau diese Stellen am Körper befinden.

 

Wie lange dauert ein Belastungs-EKG?

Die Zeit der aktiven Belastung liegt bei circa 8-12 Minuten. Dazu kommt die Zeit der Vor- und Nachbereitung sowie eine kurze Erholungsphase nach der körperlichen Anstrengung. Insgesamt können Patient*innen daher mit 30 bis 45 Minuten im Behandlungszimmer rechnen.

 

Weitere Vorbereitungsmaßnahmen

Um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten, ist es wichtig, dass die Elektroden während der Untersuchung an Ort und Stelle verbleiben und nicht verrutschen oder abfallen. Darum wird empfohlen, bei der Körperpflege vor dem Termin in der Praxis keine rückfettenden Duschgels zu verwenden und auf ein Eincremen der betreffenden Körperstellen zu verzichten. Außerdem ist eine Rasur der Körperstellen ratsam, falls diese stark behaart sind. Das Praxisteam unterstützt Patient*innen zudem auch bei den nötigen Vorbereitungen.
Zur optimalen Vorbereitung ist darüber hinaus zu empfehlen, einige Zeit vor der Ergometrie keine schweren Mahlzeiten zu sich zu nehmen und auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.

 

Wie anstrengend ist ein Belastung-EKG?

Die körperliche Belastung wird während des Elektrokardiogramms stetig gesteigert. Im Normalfall startet die Untersuchung bei 25 Watt. Die Belastung orientiert sich dabei an verschiedenen Aktivitäten:

  • 25 bis 50 Watt: normales Gehen oder Spazieren
  • 75 bis 100 Watt: langsames Radfahren oder Treppensteigen
  • 125 bis 150 Watt: Joggen oder schnelles Radfahren
  • über 150 Watt: hohe sportliche Belastung

Während des Belastungs-Test werden die Vitalparameter stets von einer kompetenten Fachkraft überwacht. Sollte das Praxisteam feststellen, dass die individuelle Belastungsgrenze erreicht ist oder die Vitalparameter sich in einem kritischen Bereich bewegen, wird die Untersuchung vorzeitig beendet. Dabei achten Mediziner*innen darauf, dass der Blutdruck der Patient*innen einen systolischen Wert von 250 mmHg sowie einen diastolischen Wert von 120 mmHg nicht überschreitet. Darüber hinaus ist die Herzfrequenz (Puls) ein wichtiger Parameter. Eine Faustregel legt dabei die Belastungsgrenze fest: 220 – jeweiliges Lebensalter = maximal tolerierbare Herzfrequenz. So sollte zum Beispiel die Herzfrequenz einer 55-jährigen Patientin den Wert von 165 Schlägen pro Minute nicht überschreiten. Die Leistungsgrenze wird anhand von Normwerten bestehend aus Geschlecht, Gewicht und Lebensalter individuell festgelegt. Abweichungen hiervon sind natürlich je nach Trainingszustand und Vorerkrankungen möglich.

Nach der Belastung wird das EKG noch 2-4 weitere Minuten aufgezeichnet. Das gibt Aufschluss darüber, wie lange die Erholungsphase andauert und wie effektiv diese ist.

 

Was spricht gegen ein Belastungs-EKG?

Weil ein Belastungs-EKG Patient*innen oft an ihre Leistungsgrenze bringt, sind Kontraindikationen zu beachten. Das Vorliegen folgender Erkrankungen kann gegen eine Untersuchung sprechen:

  • Instabile Angina Pectoris (Schmerzen in der Brust, die auch in Ruhe auftreten)
  • Schwere Herzinsuffizienz (eingeschränkte Pumpleistung der linken oder rechten Herzhälfte)
  • Herzrhythmusstörungen, die bereits im Ruhe-EKG sichtbar sind
  • Bei Verdacht auf einen akuten Herzinfarkt
  • Entzündliche Herzerkrankungen

Eine Einschätzung darüber, ob ein Belastungs-EKG sinnvoll ist oder die Messung zu viele Risiken mit sich bringt, geben die behandelnden Kardiolog*innen. Vereinbaren Sie gern einen Termin in unserer Praxis für Kardiologie in Köln. So können wir abklären, ob ein Belastungs-EKG für Sie sinnvoll ist.

 

Was kann bei einem Belastungs-EKG festgestellt werden?

Wie bereits eingangs erwähnt, dient das Elektrokardiogramm unter Belastung vorrangig der Diagnostik verschiedener Herzkreislauferkrankungen. Darüber hinaus kann das EKG zur Leistungsdiagnostik nach chirurgischen Eingriffen am Herzen dienen. Dazu gehören zum Beispiel Bypass-Operationen, das Setzen von Stents oder die Kontrolle eines Herzschrittmachers. Außerdem gibt die Aufzeichnung Sportler*innen nach einer längeren Pause Aufschluss darüber, wie leistungsfähig sie sind sind.

Zu den möglichen Diagnosen, die anhand eines Belastungs-EKG’s gestellt werden können, gehören unter anderem die folgenden:

  • Koronare Herzkrankheit (KHK) / ischämische Herzkrankheit
    → Eine KHK beschreibt die Verengung der Herzkranzgefäße, also der Koronararterien. Die Aufgabe der Koronararterien liegt darin, den Herzmuskel mit Sauerstoff zu versorgen. Ist die Versorgung durch Ablagerungen in den Gefäßen eingeschränkt, leiden Patient*innen oft unter Symptomen wie Kurzatmigkeit und einem Engegefühl in der Brust. Wichtig ist die Unterscheidung zwischen einer “akuten” und “chronischen” KHK. Leiden Betroffene einer chronischen KHK vorwiegend unter Anstrengung an den Symptomen, sprechen Mediziner*innen von einer Angina Pectoris. Eine akute KHK tritt plötzlich und unerwartet auf und führt häufig zu einem lebensbedrohlichen Herzinfarkt.
  • Herzrhythmusstörungen / Arrhythmien
    → Ein gesundes Herz schlägt im sogenannten Sinusrhythmus. Das bedeutet, dass der Herzmuskel sich aufgrund elektrischer Signale in regelmäßigen Abständen an- und entspannt. Taktgebend ist der Sinusknoten, der vom rechten Vorhof aus die entsprechenden Impulse sendet. Verschiedene Faktoren können dazu führen, dass der Rhythmus des Herzmuskels aus den Fugen gerät. Es gibt viele verschiedene Arten von Arrhythmien. Während einige Formen gesundheitlich unbedenklich sind, sollten andere dringend behandelt werden. Daher bedarf es immer einer medizinischen Abklärung. In einigen Fällen tritt eine Arrhythmie erst unter körperlicher Anstrengung auf. Diese lassen sich im entsprechenden EKG in Echtzeit abbilden und beurteilen.

 

Wann ist ein Belastungs-EKG auffällig?

Ein Belastungs-EKG ist auffällig, wenn Patient*innen ihre maximale Leistungsgrenze nicht erreichen und bereits frühzeitig erschöpfen. Gerät eine Person beispielsweise schon während einer moderaten Belastung von 75 bis 100 Watt außer Atem oder zeigt kritische Vitalparameter, ist dies ein Anlass für weiterführende Untersuchungen. Des Weiteren sind auftretende Rhythmusstörungen, EKG-Veränderungen oder Schmerzen mögliche Auffälligkeiten, die während der Untersuchung auftreten können.

 

FAQ’s

Die Vitalfunktionen werden während der gesamten Untersuchung von einem*einer Spezialist*in überwacht. Die maximal tolerierte Herzfrequenz wird mit einer Faustregel berechnet: 220 - Alter der Patient*in = Schläge des Herzens pro Minute, die unter Belastung toleriert werden.
Am besten tragen Sie zu Ihrem Belastungs-EKG in Köln bequeme, nicht zu eng anliegende Sportkleidung. Da die Untersuchung die Nutzung eines Fahrradergometers vorsieht, empfehlen wir außerdem dringend festes Schuhwerk.

 

Der Inhalt dieses Artikels erfüllt lediglich den Zweck der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Es werden keine Empfehlungen ausgesprochenen oder diagnostische Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel beworben. Weder die Vollständigkeit  noch die Richtigkeit, Aktualität und Ausgewogenheit der Inhalte können garantiert werden. Die Texte stehen nicht stellvertretend für eine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in. Darüber hinaus sollen die Inhalte nicht Anlass für eine eigenständige Diagnose sein und zum Beginn, zur Änderung oder Beendigung einer medizinischen Behandlung von Krankheiten beitragen. Bei medizinischen Fragen kontaktieren Sie Ihre*n Ärzt*in oder Apotheker*in. RheinKardio und die Autor*innen der Texte übernehmen keine Haftung für Schäden, die aus der Anwendung der hier beschriebenen Informationen entstehen.