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Schlafapnoe Screening in Köln – Diagnose und Behandlung

Geprüfte Informationsqualität von Rheinkardio Fachärzt*innen.

Vom Schlafapnoe-Syndrom sprechen Mediziner*innen, wenn der nächtliche Schlaf ihrer Patient*innen durch mehrere Atemaussetzer unterbrochen wird. Das Apnoe-Syndrom bringt ernstzunehmende Gefahren mit sich und bleibt dennoch oft lange unerkannt. Viele Menschen nehmen an, dass es sich um anderweitige Schlafstörungen handelt. Zur ersten Diagnostik eignet sich ein Schlafapnoe-Screening zuhause. Wie läuft das Screening ab? Worauf müssen Sie achten und was sollten Sie über die Erkrankung wissen? In diesem Artikel erhalten Sie die wichtigsten Infos zum Thema Schlafapnoe-Screening in unserer kardiologischen Praxis in Köln

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Was ist eine Schlafapnoe?

Es gibt verschiedene Formen der Schlafapnoe, die obstruktive Schlafapnoe, die zentrale Schlafapnoe und die komplexe Schlafapnoe. Obwohl die Ursachen für die Atemaussetzer also unterschiedlich sein können, sind die Merkmale der Erkrankung meist gleich. Die Atempausen dauern mindestens 10 Sekunden an, im Durchschnitt stoppt die Atmung 20 bis 30 Sekunden. In extremen Fällen hören Patient*innen sogar mehrere Minuten auf zu Atmen. Ein weiteres Merkmal ist die Häufigkeit der Symptome: Um die Diagnose zu stellen, müssen mindestens fünf Apnoephasen pro Stunde gemessen werden.

Häufig bemerken die Betroffenen selbst die Erkrankung nicht. Das liegt daran, dass die Atempausen im Tiefschlaf stattfinden. Durch die Atempausen sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut, der Körper verfällt in Alarmbereitschaft und der*die Patient*in erwacht kurzzeitig. Dadurch normalisiert sich die Atmung in der Regel bis zur nächsten Tiefschlafphase. Das Erwachen ist dabei allerdings zu kurz, als dass sich die Patient*innen am nächsten Morgen noch daran erinnern könnten. 

 

Schlafapnoe Symptome

Schnarchen ist das häufigste Symptom der Schlafapnoe. Genau genommen ist es das Aussetzen des Schnarchens, welches die Krankheit verrät. So sind es häufig die Lebenspartner*innen der Betroffenen, welche auf diese Auffälligkeit hinweisen. Das Schnarchen findet die meiste Zeit in einem geregelten Rhythmus statt. Während einer Apnoephase stoppt das Geräusch, bevor es mit Beenden der Atempause auffällig laut wieder einsetzt.

Das bereits beschriebene kurze Erwachen reicht bereits aus, um den Nachtschlaf zu stören, und so sind unter anderem folgende Beschwerden ein Alarmsignal für Ärzt*innen:

  • Tagesmüdigkeit bei augenscheinlich ausreichender Nachtruhe
  • Häufiger Sekundenschlaf
  • Sehr trockener Mund nach dem Aufwachen
  • Morgendlicher Kopfschmerz
  • Verringerte Merkfähigkeit
  • Libidoverlust

Bei Patient*innen mit Bluthochdruck und fehlender Absenkung der Blutdruckwerte in der Nacht sowie bei Vorhandensein von Vorhofflimmern als Grunderkrankung sollte die Abklärung einer Schlaf-Apnoe ebenso immer berücksichtigt werden. 

Ihr*e Partner*in hat Sie auf Atempausen aufmerksam gemacht und Sie haben eines oder mehrere der beschriebenen Symptome bei sich bemerkt? Vereinbaren Sie einen Termin in unserer Praxis in Köln, um weitere Schritte zu besprechen. 

 

Verschiedene Formen der Schlafapnoe

In der Medizin wird zwischen drei verschiedenen Formen der Schlafapnoe unterschieden. Diese nennen sich obstruktive Schlafapnoe, zentrale Schlafapnoe und komplexe Schlafapnoe. Wie die Formen sich unterscheiden, erklären wir Ihnen in der Übersicht:

  • Obstruktive Schlafapnoe (OSA): Dieser Form der Erkrankung liegt eine Verengung der oberen Atemwege zugrunde. Die Schlundmuskulatur erschlafft, dadurch stoppt die Atmung, bis der Sauerstoffmangel im Gehirn ankommt und das vegetative Nervensystem Alarm schlägt.
  • Zentrale Schlafapnoe (ZSA): Etwas seltener kommt es vor, dass das Gehirn in Tiefschlafphasen keine Atemsignale sendet – die Atmung steht somit still. Das kann verschiedene Ursachen haben: zum einen können Tumorerkrankungen, Entzündungen oder Blutungen im Gehirn zu einer zentralen Schlafapnoe führen; zum anderen führt die Einnahme oder der Missbrauch von Medikamenten (z.B. Opiate) unter Umständen zu einer ZSA. Der häufigste Grund: Die sogenannte Cheyne-Strokes Atmung, bei der sich tiefe Atemzüge mit Atempausen abwechseln. Sie entsteht häufig durch einen Herzfehler.
  • Komplexe Schlafapnoe: Eine zentrale Schlafapnoe tritt nur selten allein auf – meistens leiden Patient*innen an einer Mischform, die durch eine obstruktive Schlafapnoe entstanden ist. Herzfehler, aus denen häufig die Cheyne-Strokes Atmung resultiert, entstehen oft durch eine unbehandelte OSA. 

 

Das Schlafapnoe-Screening – So wird die Diagnose gestellt

Zur ersten Diagnostik empfehlen Mediziner*innen ein Schlafapnoe-Screening zuhause. Damit können Sie in gewohnter Umgebung einschlafen, während das Screening-Gerät Ihre Aktivität über Nacht aufzeichnet. 

Diese Werte werden während dem Schlafapnoe-Screening aufgezeichnet:

  • Puls / Herzfrequenz
  • Sauerstoffgehalt im Blut (SO2)
  • Atemfrequenz / Atemfluss
  • Schnarchgeräusche
  • Atembewegungen und Körperlage

Am Tag der Untersuchung kommen Sie zum vereinbarten Termin in unsere Kölner Praxis, wo unsere Mitarbeiter*innen Ihnen eine ausführliche Einführung in das sogenannte Polygraphie-Gerät geben. Unser Praxisteam zeigt Ihnen genau, wie Sie das Gerät anlegen. Die Untersuchung am Abend selbst startet automatisch. Sollten Sie dabei auf die Hilfe einer nahestehenden Person setzen, bringen Sie diese gleich mit zum Termin und wir weisen Sie beide ein. 

 

Vorbereitung auf das Schlafapnoe-Screening

Der Vorteil einer ambulanten Polygraphie ist es, dass wir Ihren Schlaf in Ihrer gewohnten Umgebung, also in dem Bett, in welchem Sie am besten schlafen, aufzeichnen können. Um diesen Vorteil zu nutzen, empfehlen wir Ihnen folgendes: Verbringen Sie den Tag vor der Untersuchung wie jeden anderen. So ist davon auszugehen, dass auch Ihr Schlaf dem der meisten Tage im Jahr ähnelt. 

Mit dem SOMNOtouch™ RESP werden Ihre Schlafaktivitäten genau aufgezeichnet. Die wichtigsten Einstellungen nehmen unsere Mitarbeiter*innen bereits in der Praxis vor, sodass Sie das Gerät am Abend nur noch über Ihre Kleidung anlegen müssen. Dazu leiten wir Sie vor Ort an, darüber hinaus  zusätzlich erklärt das folgende Video die wichtigsten Schritte:

 

Die Untersuchung

Nachdem Sie das Screening-Gerät angelegt haben, können Sie Ihrer Abendroutine weiter wie gewohnt nachgehen. Während der Polygraphie wird Ihr Schlaf detailliert aufgezeichnet. Durch die angebrachten Messelemente bemerkt das Gerät nicht nur Atempausen, sondern auch eine unregelmäßige Atmung oder Schnarchgeräusche. Wenn Ihre Atmung aussetzt, fällt die Sauerstoffsättigung im Blut ab – das registriert der Fingerclip. Dieser misst auch Ihre Herzfrequenz, die in der Regel steigt, sobald das Gehirn Alarm schlägt und Sie aus dem Tiefschlaf erwachsen lässt. In der Folge steigt der Sauerstoffgehalt wieder und der Puls normalisiert sich. 

(© SOMNOmedics GmbH, 2022)

 

Auswertung

Zur Auswertung kommen Sie einfach zurück in unsere Praxis, wo unsere Ärzt*innen das Gerät auslesen und die Aufzeichnungen bewerten. 

Die Kriterien für die Diagnose Schlafapnoe sind:

  • Mindestens fünf Atemaussetzer pro Stunde, die mehr als 10 Sekunden andauern
  • Während einer Apnoephase Reduktion des Atemflusses um mehr als 50 Prozent
  • Ein gemessener Sauerstoffabfall von mindestens drei Prozent
  • Das Auftreten von Weckreaktionen (Arousals)

Sollte keine Schlafapnoe vorliegen, machen wir uns gemeinsam weiter auf die Suche nach dem Auslöser Ihrer Beschwerden. Falls sich die Diagnose bestätigt, überweisen wir Sie in der Regel in ein Schlaflabor. Dort wird eine ausführliche Untersuchung durchgeführt, welche sich Polysomnographie nennt. 

(© SOMNOmedics GmbH, 2022)

Um den Handlungsbedarf einschätzen zu können, wird die Schlafapnoe nach dem Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) bewertet. Eine medizinische Indikation zur Therapie der Schlafapnoe besteht in der Regel ab einem AHI-Wert von 15. Bei entsprechenden Risikofaktoren kann aber auch ein geringerer Wert eine Therapie rechtfertigen. Der Apnoe-Hypopnoe-Index wird berechnet, indem die Anzahl der Apnoe- und Hypopnoephasen zusammengerechnet wird. Die Zahl wird dann durch die Stunden an Schlaf geteilt. Das bedeutet zum Beispiel:

Ein Patient schläft 8 Stunden, während denen 67 Apnoe- und 61 Hypopnoephasen, welche länger als zehn Sekunden dauern, gemessen werden. Die Gesamtzahl von 128 geteilt durch 8 Stunden Schlaf ergibt einen AHI von 16. 

 

Schlafapnoe Therapie – Was steht jetzt an? FAQ

Welche Therapie nach der Schlafapnoe-Diagnose die passende ist, entscheiden Sie gemeinsam mit Ihrer*m Ärzt*in unserer kardiologischen Praxis anhand der genauen Diagnose. Im Allgemeinen ist es wichtig, die Apnoe frühzeitig zu behandeln, um Folgeschäden möglichst gering zu halten. 

Die möglichen Behandlungsoptionen haben wir hier für Sie aufgelistet: 

  • Chirurgische Eingriffe: Bei einigen Patient*innen kann die Verengung der oberen Atemwege durch einen operativen Eingriff korrigiert werden. 
  • Überdrucktherapie: Mit Hilfe eines speziellen Beatmungsgerätes können die Atemwege zudem offen gehalten werden. Die behandelnden Ärzt’innen entscheiden über die passenden Einstellungen des Beatmungsgerätes. 
  • Unterkieferprotrusionsschiene: Eine solche Schiene besteht aus einer Oberkiefer- und einer Unterkieferschiene, die durch seitliche Stege miteinander verbunden sind. Sie schiebt den Unterkiefer leicht nach vorn und verhindert somit, dass die Zunge durch die Muskelentspannung im Tiefschlaf zurückfällt und so die Atemwege blockiert. Sie wird überwiegend bei Patient*innen angewendet, die an einer leichten bis mittleren Schlafapnoe leiden oder bei jenen, die die Beatmung mit Oberdruck nicht tolerieren können. 
  • Für Patient*innen, die an einer zentralen Schlafapnoe leiden, hat sich die sogenannte CPAP (Continuous Positive Airway Pressure) Beatmung mit einer Maske bewährt. Die Beatmungsform lässt Patient*innen selbstständig atmen und greift nur dann ein, wenn der Atemimpuls nicht registriert wird. 

Ihre RheinKardio-Ärzt*innen klären Sie im Falle einer Diagnose ausführlich über die Behandlungsoptionen auf und treffen gemeinsam mit Ihnen die richtige Entscheidung. 

 

FAQ

Während eines ambulanten Schlafscreenings (Polygraphie) wird Ihr Schlaf im Hinblick auf mehrere Faktoren überwacht. Dazu erhalten Sie von medizinischem Fachpersonal eine detaillierte Anleitung, mit deren Hilfe Sie das Gerät zuhause selbst anlegen können. Das Screening-Gerät misst dazu die Herzfrequenz, den Sauerstoffgehalt im Blut, die Atemfrequenz sowie den Atemfluss und zeichnet eventuelle Schnarchgeräusche auf. Nach der Untersuchung werden die Daten von Ärzt*innen ausgewertet.
Sicher feststellen lässt sich eine Schlafapnoe nur anhand eines Schlafapnoe-Screenings. Eine erste Untersuchung kann bequem zuhause im eigenen Bett stattfinden, die Maßnahme nennt sich dann Polygraphie. Eine ausführliche Diagnostik findet in der Regel während eines zwei- bis dreitägigen Aufenthaltes in einem Schlaflabor statt, hier wird eine Polysomnographie durchgeführt – ein Screening, mit dessen Hilfe der Schlaf der Patient*innen genau analysiert werden kann.
Viele Patient*innen bemerken die Schlafapnoe selbst nicht. Zu den Symptomen, welche auf das Vorliegen des Syndroms hindeuten können, gehören jedoch häufige Tagesmüdigkeit und Sekundenschlaf, Konzentrationsschwäche, verminderte Leistungsfähigkeit sowie Libidoverlust. Fast alle Apnoe-Patient*innen schnarchen zudem, dennoch sind nicht alle Schnarcher*innen auch von einer Schlafapnoe betroffen.
Mediziner*innen sprechen dann von einer Schlafapnoe, wenn innerhalb einer Stunde mehr als fünf Atempausen auftreten, die länger als 10 Sekunden andauern. Daher werden weniger als 5 Atempausen als tolerierbar angesehen. In extremen Fällen dauern die Pausen sogar einige Minuten an.

Der Inhalt dieses Artikels erfüllt lediglich den Zweck der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Es werden keine Empfehlungen ausgesprochenen oder diagnostische Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel beworben. Weder die Vollständigkeit noch die Richtigkeit, Aktualität und Ausgewogenheit der Inhalte können garantiert werden. Die Texte stehen nicht stellvertretend für eine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in. Darüber hinaus sollen die Inhalte nicht Anlass für eine eigenständige Diagnose sein und zum Beginn, zur Änderung oder Beendigung einer medizinischen Behandlung von Krankheiten beitragen. Bei medizinischen Fragen kontaktieren Sie Ihre*n Ärzt*in oder Apotheker*in. RheinKardio und die Autor*innen der Texte übernehmen keine Haftung für Schäden, die aus der Anwendung der hier beschriebenen Informationen entstehen.